Mitgliederstruktur

Seit der Gründung des Vereins hat sich die soziale Struktur seiner Mitglieder im Laufe der Zeit erheblich verändert. Beamte und andere staatliche und kommunale Bedienstete haben von Anfang an dominiert, sodass die bei ihnen geltenden Rangordnungen als Maßstäbe genommen werden können. Das Verhältnis der weiblichen zu den männlichen Mitgliedern hat sich wesentlich verschoben. Geändert hat sich auch die Altersschichtung, wenngleich hier exakte Angaben nur zum Teil zugrunde liegen.

Nach dem Mitgliederverzeichnis von 1905 machten die in der Wirtschaft maßgeblich Tätigen (Fabrikbesitzer, Handwerksmeister, Kaufleute, leitende Bedienstete) ein knappes Viertel aller Mitglieder aus. Der Anteil der Beamten des höheren (akademischen) Dienstes und vergleichbarer Positionen war mit 46% hoch. Deutlich blieb dahinter zurück der Anteil der Beamten des gehobenen (Inspektoren, Amtmänner) und des mittleren Dienstes (Sekretäre, Assistenten), insgesamt mit etwas mehr als 22%. 8% entfielen auf Beamte des einfachen Dienstes und entsprechende nachgeordnete Angestellte. Ein Arbeiter (Schreiner, Schlosser etc.), auf den diese Qualifikation voll zutreffen würde, ist unter den Mitgliedern nicht zu finden. Sehr gering ist die Zahl der Frauen, für die eine eigene Mitgliedschaft ausgewiesen ist.

Nach dem Mitgliederverzeichnis von 1939 hat der Anteil der in der Wirtschaft maßgeblich Tätigen, insbesondere der mittleren Gewerbetreibenden mit 33% der Mitglieder erheblich zugenommen. Stark rückläufig war die Beteiligung des höheren Beamtendienstes und vergleichbarer Dienste: nur noch 23%, wogegen der Anteil der gehobenen und mittleren Beamten und der in entsprechender anderer Stellung Beschäftigten mit insgesamt 36% wesentlich größer geworden ist. Davon entfallen 26% auf gehobene, 10% auf mittlere Beamte. Die Gruppe der einfachen Beamten und der nach gleicher Zuordnung anderweitig Tätigen war mit 6% etwas kleiner geworden. Die Hälfte davon, etwa 3% waren Arbeiter. Ein Anteil von 2% entfiel auf Ehefrauen, Witwen und Rentnerinnen. Auch insgesamt war die Zahl der weiblichen Mitglieder nach wie vor nicht hoch, machte allerdings bereits ca. 9% der Gesamtmitgliedschaft aus. Da der Verein 1939 mit 466 fast genauso viele Mitglieder hatte wie 1905 (485) sind die Daten voll vergleichbar.

Größere Veränderungen ergeben sich aus den Mitgliederverzeichnissen von 1955 (813 Mitglieder) und 1963 (926 Mitglieder). Zu berücksichtigen ist dabei, dass die Mitgliederzahl gegenüber 1905 und 1939 bis 1955 um mehr als 70% und bis 1963 auf fast das Doppelte gestiegen war. Der Anteil der in der Wirtschaft maßgeblich Tätigen verminderte sich bis 1955 auf 29% und bis 1963 auf 23%. Die Beamten des höheren Dienstes und entsprechender anderer Positionen machten nur noch 13% bzw. 14% aus. Wenig verändert gegenüber 1939 hatte sich der Anteil der Beamten des gehobenen und des mittleren Dienstes und der in ähnlich zu bewertender Stellung Tätigen mit 34% bzw. 35%. Mit 22% und 20% war der Anteil der gehobenen Beamten nach wie vor deutlich größer, als derjenige der mittleren Beamten (12% und 15%). Zugenommen hatte die Gruppe der mit nachgeordneter Arbeit Beschäftigten mit jeweils 12%, darunter eine größere Anzahl von Arbeitern. Als eine bedeutendere Gruppe weiblicher Mitglieder treten nunmehr die Ehefrauen und Witwen hervor. Zusammen mit den Rentnerinnen machen sie einen Anteil von 12% (1955) und 16% (1963) der Mitglieder aus. Der Gesamtanteil der Frauen hat sich ganz erheblich erhöht: Von insgesamt 926 Mitgliedern im Jahre 1963 waren mehr als ein Drittel (314) Frauen.

Das Mitgliederverzeichnis von 1977 enthält keine Berufsangaben mehr, sodass Aufschlüsse über die soziale Struktur der Mitglieder kaum mehr gewonnen werden können. Es weist aber einen überwiegenden Anteil der Frauen an der Mitgliedschaft aus: Von insgesamt 985 Mitgliedern waren 527 Frauen.

Bis zum Jahre 1983 hat sich die Struktur der Mitglieder weiter erheblich verändert. Von 959 Mitgliedern waren 575 Frauen, das sind 60%. Der Anteil der in der Wirtschaft maßgeblich Tätigen verringerte sich auf ca. 8%. Die Beamten des höheren Dienstes und die vergleichbar Beschäftigten haben sich mit etwas mehr als 13% gehalten. Der Anteil der gehobenen Beamten ging auf ca. 10% zurück, wogegen sich die mittleren Beamten mit ca. 14% behaupten konnten.

Auf einfache Dienste entfielen knapp 10%. Der Anteil der Jugendlichen lag bei etwas mehr als 2%. Rentner (männlich und weiblich) und Ehefrauen machten knapp 17% aus, Frauen, die sich als Hausfrauen- allein stehend-auswiesen und Frauen ohne Berufsangabe nahezu 27%, wohl zum größten Teil Rentnerinnen. Die Zahl der Arbeiter, vor allem der männlichen, war nach wie vor klein.

Bei Gründung des Vereins war der Anteil der Mitglieder mit einem Alter von 60 und mehr Jahren gering. Exakt lässt sich das nicht mehr feststellen. Größere Veränderungen sind erst in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg zu erkennen. Nach einer langen Entwicklung ergibt sich im Jahre 1983 bei 959 Mitgliedern ein Anteil von 477 mit einem Alter von 60 und mehr Jahren. Davon gehören 248 der Altersgruppe zwischen 60 und 70 Jahren, 177 der Gruppe zwischen 70 und 80 Jahren an. 52 Mitglieder waren 80 und mehr Jahre alt. 482 Mitglieder waren danach weniger als 60 Jahre alt. Da die zugrunde liegenden Angaben nicht ganz vollständig sind, muss davon ausgegangen werden, dass die Gruppe der 60 und mehr Jahre alten etwas mehr als die Hälfte der Mitglieder ausmachte.

Zu Unternehmungen fast nur für Senioren sind die Wanderungen und Fahrten des Vereins (ausgenommen die Schiwanderungen) geworden, bei einem Anteil der Frauen von 80% bis 85%.

Als Markierer und Wanderführer sind nach dem Stand von 1983 fast nur Männer beschäftigt. Die Damen Freericks und Held (Frau Hintermeier ist 1985 bereits wieder ausgeschieden) sind Ausnahmen. Größer ist der Anteil der Frauen in der übrigen Vereinsarbeit, doch überwiegen auch hier die Männer.

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