Ortsbeschreibungen A - B

Hinweise zur Geschichte und den Kunstdenkmälern der Orte, die von Wanderwegen des Waldverein Regensburg e.V. berührt werden, mit Ausnahme des Stadtgebietes Regensburg.

A

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Adlersberg

Die Kirche Unserer Lieben Frau ist eine frühgotische Anlage mit lang gestrecktem Schiff ohne ausgeschiedenen Chor und kleinem Dachreiter nach den Bauvorschriften der Dominikaner. Bei der Restaurierung ab 1910 wurden Fresken aus dem 14. Jahrhundert aufgedeckt und zum Teil neu ergänzt. Auf dem Rokoko-Hochaltar steht eine Steinmadonna mit Kind (14. Jahrhundert), ein Gnadenbild, als "Maria in der Verlassenheit" viel verehrt. Urkundlich gesichert ist 1264 die Gründung eines Dominikanerinnenklosters durch Ludwig den Strengen. In der Zeit der Glaubensspaltung erlosch das klösterliche Leben. Es wurde eine Hofmark von Pfalz-Neuburg eingerichtet. 1655 kam es zum Dominikanerinnenkloster Hl. Kreuz in Regensburg, 1676 Verkauf an die Zisterzienser in Pielenhofen. Nach der Säkularisation 1803 und mehrmaligem Besitzerwechsel sollte die Kirche abgebrochen werden. 1838 kaufte die Brauerfamilie Prößl die Klostergebäude und führt bis heute einen Brauereigasthof. Von den Klosteranlagen stehen noch der südliche Torbau und der Zehentkasten.

Adlmannstein

1732 wird die Burg urkundlich erwähnt, die bereits im 30-jährigen Krieg zerstört wurde. Sie wurde nicht mehr aufgebaut. 1717 wird nach mehrfachem Besitzerwechsel Adlmannstein mit Gut Lichtenwald an die Kommende des Deutschherrenordens St. Ägidius in Regensburg verkauft.

Alling

Früher eigene Pfarrei, zur Karthause Prüll gehörend, seit 1666 Filiale Ortsbeschreibungen von Eilsbrunn. Die Kirche auf einem kleinen Hügel inmitten des ummauerten Friedhofs ist ein schlichter gotischer Bau, der später verändert wurde. Das Hochaltarbild stellt den Kirchenpatron St. Martin dar. Auf dem südlichen Seitenaltar eine Madonna auf der Mondsichel um 1600. Unterhalb von Alling befinden sich heute noch die Gebäude der ehemaligen Papierfabrik, die im Jahre 1836 die Familie Pustet errichtet hat.

Altenthann

Ein Edelgeschlecht, nach dem Ort benannt, ist im 12. Jahrhundert. belegt. 1378 zur Pfarrei erhoben, vorher Filiale von Donaustauf. Wechselnde Besitzer, zuletzt bis 1803 im Besitz des Klosters Frauenzell. Die Pfarrkirche St. Nikolaus wurde 1907 durch einen Neubau ersetzt; der Hochaltar stammt aus dem Jahre 1910. Vom alten Kirchenbau ist nur der Chor der Seitenkapelle mit einem Altar von 1710 erhalten. Darin befinden sich die Figuren von St. Johannes und St. Sebastian um 1500.

Arrach

Um 1200 wurde die Pfarrei errichtet. Die Pfarrkirche St. Valentin, ursprünglich gotisch, wurde um 1750 durch einen Neubau ersetzt. Die bis 1785 entstandene Innenausstattung gehört zu den qualitätsvollsten Rokokoschöpfungen einer Kirche im Bayerischen Vorwald. Bach a. d. Donau: Der Ort ist im 9. Jahrhundert bereits urkundlich bezeugt, ebenso wird der Weinbau bereits im Mittelalter erwähnt. Die Marienkirche wurde 1712 erbaut; Hochaltar mit spätgotischer Madonna um 1740. Seit 1978 ist Bach eine Pfarrei. Die Pfarrkirche wurde Ende des 20. Jahrhundert erweitert und entsprechend umgestaltet. Weit über die Grenzen der engeren Heimat hinaus ist das Ende des 20. Jahrhunderts eingerichtete "Baierweinmuseum" bekannt.

B

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Bad Abbach

Aus einer römischen Militärstation wurde eine bajuwarische Befestigung. 973 wird erstmals eine Burg "Ahabach" genannt. Hier wurde am 6. Mai 973 der spätere Kaiser Heinrich II. der Heilige als Sohn Heinrich des Zänkers geboren. Bad Abbach wurde inzwischen ein bedeutendes Rheumazentrum. Seine Schwefelquellen wurden bereits 1335 erwähnt. 1532 weilte Kaiser Karl V. zur Kur in Bad Abbach. Von der Burgruine ist nur noch der 27 m hohe Bergfried vorhanden, "Heinrichsturm" genannt. Die 4,50 m starken Mauern stammen aus romanischer Zeit und sind mit Buckelquadern versehen. Die Pfarrkirche zur Heiligen Familie wurde 1961 neu erbaut. Die frühere Pfarrkirche St. Nikolaus stammt aus dem Jahre 1852 und ist neugotisch gestaltet. An der Außenseite sind sechs Grabsteine aus der Vorgängerkirche aufgestellt. Die alte Marktkirche St. Christophorus wurde 1470 erbaut, 1784 durch Eisstoß zerstört, danach im Rokokostil wieder aufgebaut. Das Löwendenkmal befindet sich an der Straße nach Saal (B16). Es erinnert an die schwierigen Sprengarbeiten im Jahre 1794, um die Straße entlang des Löwenfelsens führen zu können. Am Straßenrand befinden sich zwei monumentale Löwen. Nach Sprengung 1945 wurden diese 1978 wieder hergestellt.

Barbing

Die Pfarrkirche St. Martin wurde im 17. Jahrhundert errichtet. Der Hochaltar entstand um 1720, Seitenaltäre und Kanzel um 1800. Im 20. Jahrhundert wurde die Kirche nach Westen verlängert. Das ehemalige Schloss, heute Rathaus, entstand um etwa 1700 und diente von 1826 bis 1832 als Sommerresidenz des Bischofs Johann Michael Sailer.

Beratzhausen

Beratzhausen lag an der karolingischen Fernhandelsstraße Frankfurt - Würzburg - Fürth - Schwarzenbruck - Beratzhausen - Etterzhausen - Regenburg. Aus einem Königshof entwickelte sich ein Regensburger Bischofshof, aus dem auch die Urpfarrei hervorging. Der König und der Reichsadel waren weitere Herrschaftsträger in Beratzhausen. Kaiser Konrad II. urkundete in den Jahren 1025 und 1034. Im 13. Jahrhundert gehörte Beratzhausen den Ehrenfelsern. Ihnen folgten die Herren von Laaber, dann die Staufer. 1492 wurde die Burg Ehrenfels endgültig zerstört (nicht erst im 30-jährigen Krieg, wie irrtümlich behauptet wird). 1517 gelangte Beratzhausen an Pfalz-Neuburg und war Sitz eines Pflegegerichtes. Der Ort wurde im 30-jährigen Krieg mehrmals zerstört. Im Ort sind noch das ehemalige Palzgrafenschloss (in der südwestlichen Ecke des Ortes), der inzwischen renovierte Zehentstadel und Reste der ehemaligen Ringmauer vorhanden. Die Pfarrkirche St. Peter und St. Paul wurde unter Einbeziehung des gotischen Turmes 1762-64 neu gebaut. Die Ausmalung besorgte Otto Gebhard von Prüfening. Nördlich der Pfarrkirche die Kapelle St. Michael, erbaut um 1432. Die Friedhofskapelle St. Sebastian wurde um 1450 erbaut. Die Wallfahrtskirche Maria Hilf entstand um 1740 mit Rokokoausstattung, wurde 1845 durch Brand zerstört und 1847 wieder aufgebaut. Auf dem Marktplatz gegenüber dem Rathaus, das 1786 errichtet wurde, steht eine Mariensäule, die aus dem Jahre 1720 stammt.

Bergmatting

Kirche St. Leodegar vor 1250; Turm 1350; Hochaltar mit Herz-Jesu- Bild um 1750; Seitenaltäre nach 1650 mit Madonna um 1480 und St. Leodegar um 1500; Kanzel um 1650; gotische Sakramentsnische.

Bergstetten

Hofmarksitz mit Wappentafel am Tor mit Jahreszahl 1728. Kirche St. Lorenz: romanische Anlage mit halbrunder Apsis; im 18. Jahrhundert verändert; Deckenfresko: Mariä Krönung.

Bernhardswald

Frühere Hofmark. Wechselnde Besitzer des Schlosses, das 1398 erstmals erwähnt ist und heute gewerblich genutzt wird. Die ehemalige Schlosskapelle wurde in den 50er-Jahren in ein Jugendheim umgewandelt. Die Kirche St. Bernhard wurde 1950/51 erbaut, die Pfarrei wurde 1980 errichtet.

Bodenstein (Schloss)

Die Umfassungsmauern stammen z. T. noch aus gotischer Zeit; schlichte Hauskapelle.

Brennberg

Das Geschlecht der Brennberger kann bis ins 11. Jahrhundert zurückverfolgt werden. Sie waren Ministerialen des Hochstiftes Regensburg. Bruno von Brennberg trug die Burg im Ganzen dem Hochstift als Lehen an. Sein Bruder war der Minnesänger Reimar III. Mit Reimar IV. starb das Geschlecht 1326 aus. Er schenkte 1321 Grund und Boden zur Gründung des Klosters Frauenzell. Viele Besitzer wechselten in der Folge, bis hin zum Fürsten von Thurn und Taxis ab dem Jahre 1832. Die Burganlagen sind im 19. Jahrhundert weitgehend verfallen. Um 1980 wurde die Burganlage mit einem hölzernen Aussichtsturm versehen. Die Pfarrkirche St. Rupert ist im Jahre 1629 abgebrannt und später neu erbaut worden. 1851/52 wurde die Kirche weiter umgestaltet. Einfache klassizistische Altäre; Kanzel, Sebastiansfigur und Kruzifix um 1650; Taufstein um 1690.

Bruckdorf (Kirche zum Hl. Kreuz)

Papst Leo IX. weihte nach Überlieferung 1052 vom Vogelsang aus die Kirchen von Bruckdorf und Kager. Vom alten Bau steht noch der Turm, das jetzige Langhaus wurde im 18. Jahrhundert errichtet. Innenausstattung Rokoko, Hochaltar mit Maria und Johannes; das Kreuz 1940 erneuert. Am Seitenaltar das heilige Kaiserpaar Kunigunde und Heinrich II.; Sebastiansfigur um 1480. Das Deckengemälde aus neuerer Zeit stellt die Weihe der Kirche durch Papst Leo IX. dar.

Bruckbach (Kirche St. Peter)

Langhaus und Chor romanisch, Gewölbe im Chor nach 1450; Hochaltar und Seitenaltäre um 1710; Kanzel um 1650; Betstuhlwangen um 1730.

Brunn (Filialkirche St. Peter und Paul)

Unter Verwendung romanischer Langhausmauern um die Mitte des 18. Jahrhunderts erneuert, halbrund geschlossener Saalbau; Verschindelter Giebelturm mit Zeltdach; Ausstattung Rokoko.

Burgweinting (Bisherige Pfarrkirche St. Michael)

Ursprünglich romanisch, gotisch umgebaut. Gotische Sakramentsnische noch erhalten. Jetziger Bau ist im Wesentlichen im 18. Jahrhundert entstanden. Durch neu entwickelte Baugebiete wurde inzwischen eine neue Pfarrkirche St. Franziskus mit bemerkenswerter moderner Innenarchitektur gebaut.

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Logo des Bayerischen Wald-Verein e.V.

Waldverein Regensburg e.V.

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